Wie weit ist der Weg vom Nerd oder Geek zum Hacker? Als Nerd oder Geek bezeichnen wir Menschen, die eine ausgeprägt Affinität zur Computerwelt hegen, also Computerfreak oder Computerspezialist sind.
Für einen Hacker sind tiefgehende Grundlagenkenntnisse notwendig, die für einen Nerd oder Geek nicht zwingend vorhanden sein müssen.
In diversen Filmen wird uns der Hacker gerne als leichenblasse Gestalt gezeigt, die vor einem Bildschirm mit einfacher MS-DOS-Texteingabe-Maske sitzt und um sich herum mehrere Computer und Monitore, hohe Regale mit diversen Computerzubehörteilen und Massen an herumhängenden Kabeln hat.
Wann fängt ein Computerfreak, ein Nerd oder ein Geek an, ein Hacker zu sein? Eric S. Raymond beschrieb es in seinem Buch „How to become a Hacker?“ mit folgenden Worten:
„Wenn Du ein Teil dieser Kultur bist, zu ihrem Sein und ihrer Entwicklung beigetragen hast, andere Mitglieder Dich kennen und Hacker nennen, dann erst bist Du ein Hacker.“
Hacker werden in Black-Hat und White-Hat unterschieden. Black-Hat werden Hacker genannt, die ihr Wissen für kriminelle Machenschaften einsetzen. Ein White-Hat hingegen nutzt seine Kenntnisse um beratend tätig zu sein, zum Beispiel um auf gesetzestreuem Wege Sicherheitslücken in Computerprogrammen zu finden und zu schließen.
Im Bereich der Computersicherheit kam der Begriff Hacker in den 1980er Jahren erstmals zu Gehör. Schon damals verstand man darunter, dass die Person, die als Hacker bezeichnet wird, Sicherheitslücken findet und beseitigt bzw. schließt. Allerdings war der Begriff positiv besetzt.
Seit 1990 wurde der Begriff in der Presse immer öfter im Zusammenhang mit schlechter und krimineller Energie, dem Umgehen und Aushebeln von Sicherheitsproblemen erwähnt. Seitdem ist ein Hacker für die breite Öffentlichkeit eine kriminelle Person.
Einige Beispiele der größten Hackerangriffe und bekanntesten Hacker sind:
1988 gab es den ersten Internetwurm, entwickelt von Robert Morris. Dieser Wurm hat damals tausende von Systemen infiziert und das Internet lahm gelegt.
1995 wurde Vladimir Levin von Interpol (Großbritannien) verhaftet, nach dem er sich in das Netzwerk der Citibank gehackt hatte und 10 Mio. Dollar stahl..
Ein gutes Beispiel für das Zusammentreffen eines Black-Hat und eines White-Hat fand im gleichen Jahr statt. Seit Anfang der 90er Jahre hackte sich Kevin Mitnick in diverse Netzwerke, Datenbanken und Computersysteme von Unternehmen, um die Konten der Kunden zuräumen. 1995 versuchte er es dann bei einem Unternehmen in dem der White-Hat Tsutomu Shimomura arbeitete. Als dieser den Hackerangriff mitbekam, nahm er die Internetverfolgung auf und brauchte nur einige Wochen, um die Identität des Black-Hat rauszubekommen. Kevin Mitnick landete im Gefängnis. Seit seiner Entlassung im Jahr 2000 ist auch er zu einem White-Hat geworden und arbeitet als beratender Sicherheitsexperte.
Im Dezember 2010 blockierten Hacker die Seiten von Visa und Mastercard, nachdem diese die Konten der Plattform von WikiLeaks gesperrt hatten. Da dadurch keine weiteren Spendengelder an die Plattform gehen konnten, zeigten die Hacker so ihren Zorn darüber.
Im April 2011 sah sich Sony gezwungen, einen ganzen Monat sein Netzwerk abzuschalten. Grund war ein Hackerangriff auf das Playstation-Netzwerk. 75 Millionen Nutzerdaten wurden gestohlen, darunter die Adressen und Kreditkartenangaben.
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